Die schwierige wirtschaftliche und soziale Lage in Nordrhein-Westfalen in den 1980er-Jahren macht dem Handwerk zu schaffen. Dennoch wird das 75-jährige Jubiläum 1988 in Dortmund groß gefeiert.
In der Wirtschaft rückt die Zeit der Vollbeschäftigung in den 1980er-Jahren in weite Ferne. Stattdessen hat es Westdeutschland Jahr für Jahr mit Massenarbeitslosigkeit zu tun. Besonders in Nordrhein-Westfalen und dort vor allem im Ruhrgebiet zeigen sich die Folgen des Strukturwandels, bedingt durch die Krisen der Branchen Kohle und Stahl. In Dortmund liegt die Arbeitslosenquote im September 1980 bei 5,6 Prozent – bis 1987 steigt sie auf fast 18 Prozent! Von der schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Lage in Nordrhein-Westfalen bleibt auch das Handwerk nicht unberührt. Die Zahl der Aufträge sinkt, der technologische Wandel erfordert hohe Investitionen in neue Geräte und Maschinen. In dem härter werdenden Wettbewerb können nicht alle Betriebe bestehen. Zu der Zeit sind in der Kreishandwerkerschaft 39 Innungen mit 3.848 Mitgliedsbetrieben organisiert, die ihrerseits rund 36.500 Mitarbeiter beschäftigen und fast 6.500 Auszubildende zählen.
20.000 Menschen zu Gast
Im Jahr des 75-jährigen Bestehens gibt es bei allen Schwierigkeiten aber auch Gelegenheiten, das Jubiläum zu feiern. Vor allem im September und Oktober 1988 häufen sich die Festlichkeiten in Lünen wie in Dortmund. Im Mittelpunkt steht ein großes Volksfest, verbunden mit einem „Tag der offenen Tür“ auf dem Gelände Lange Reihe und in den Gebäuden dort. Das Handwerk nutzt den Anlass, um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und bietet ein attraktives Rahmenprogramm – mit dem Erfolg, dass am 10. September etwa 20.000 Menschen zu Gast sind.
Kreishandwerkerschaft
Im Mittelpunkt des Jubiläums 1988 steht ein großes Volksfest, verbunden mit einem „Tag der offenen Tür“ auf dem Gelände Lange Reihe.
