1929

Vordenker des Handwerks im Gruppenbild: Die Vollversammlung des Handwerksamtes der vereinigten Innungen zu Dortmund, aufgenommen 1928 im Saal des Gewerbevereins in der Kuhstraße. Zu diesem Zeitpunkt waren 2.500 Betriebe und rund 12.000 Beschäftigte in den 14 Innungen organisiert.

Bild: Quelle: Erbe und Auftrag, 75 Jahre Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen, Dokumentation von Wilhelm Reismann, 1988 S. 72

Das Handwerksamt wird zur „Kreishandwerkerschaft Dortmund“

Dortmund ist Vordenker im Handwerk, erfindet die „Kreishandwerkerschaft“ und greift der Neuordnung durch die Reichshandwerksordnung um Jahre vor.

Dortmund hat in den 1920er-Jahren trotz der Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs und der vielen damit verbundenen lokalen und regionalen Probleme überregional auf das Handwerk einen bedeutenden Einfluss. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg beschäftigt man sich über Jahre hinweg mit den Problemen des Handwerks, seiner Betriebe und der Menschen und sucht nach Lösungen. Schon früh kommen dabei Ideen auf, eine eigenständige, örtlich berufsständische Organisation in der Art des Innungsausschusses und Handwerksamtes zu errichten. Auch über die Entwicklung einer neuen Reichshandwerksordnung wird bereits in den 1920er-Jahren nachgedacht und Arbeiten dazu schon vor 1933 zu einem fast endgültigen Abschluss geführt. Dabei wird erstmals ein neuer Begriff formuliert, der sich später durchsetzen sollte: die Kreishandwerkerschaft.

Vorreiter einer neuen Handwerksordnung

In Dortmund überlegt man sich, diesen neuen Begriff schon vor einer offiziellen reichseinheitlichen Einführung zu verwenden. So wird 1929 das Handwerksamt unbenannt in „Kreishandwerkerschaft Dortmund“. Damit wird für die Region ein lang gehegtes Anliegen zur Wirklichkeit. Mit der neuen Reichshandwerksordnung 1934 wird dann die in Dortmund inzwischen bereits bewährte Bezeichnung auf das gesamte Reichsgebiet übertragen. Wer genau der Erfinder des Begriffs „Kreishandwerkerschaft“ war, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Aber das Vorgehen spricht für eine große Innovationsfreudigkeit und geschickte Handwerkspolitik in Dortmund. Dazu gehört übrigens auch die Gründung namhafter Organisationen wie die des „Westfälisch-Lippischen Handwerkerbundes“, der auf Dortmunder Boden ins Leben gerufen wird.

Mai 2024

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