Die erfolgreichen Zusammenschlüsse setzen sich fort: Der Innungsausschuss der vereinigten Innungen der Stadt Lünen und des Amtes Derne wird ins Leben gerufen.
Lünen erlebt seit der Jahrhundertwende einen regelrechten Boom. Allein von 1910 bis 1925 kann sich die Zahl der Einwohner mehr als verdoppeln mit einem erstarkenden Handwerk. Das Vorbild in der Handwerkspolitik der Städte Hagen und Dortmund setzt folgerichtig auch in Lünen und Derne die Entwicklung zur Gründung eines Innungsausschusses in Gang. Er wird 1922 beschlossen und seine Geschäftsführung übernimmt das Handwerksamt Dortmund. Ein Jahr zuvor hatten sich bereits Innungsausschüsse für Hörde und Lütgendortmund gebildet.
Glanz und Elend der „Goldenen Zwanziger“
Die 1920er-Jahre bringen Höhen und Tiefen. Es sind „goldene und grausame“ Jahre. 1924 werden in Lünen südlich der Lippe im Rahmen der Ruhrbesetzung unter dem örtlichen Major Ronforts französische Truppen stationiert. An den Lippe-Brücken, unter anderem an der Langen Straße, werden Grenzübergänge mit Passkontrollen eingerichtet. Das lokale Handwerk trifft es in dieser Zeit hart: Die Inflation von 1923 ruiniert zahlreiche Existenzen und auch die 1929 beginnende Weltwirtschaftskrise zieht viel Elend nach sich. Letztendlich ebnet sie den Weg für die Propaganda der Nationalsozialisten.