1919

Die Lage nach dem 1. Weltkrieg ist wirtschaftlich schwierig. Französische Truppen besetzen 1923 Dortmund

Bild: Bain News Service

Gründung des „Handwerksamts der vereinigten Innungen zu Dortmund“

In Dortmund entsteht einer der größten Handwerker-Zusammenschlüsse in Westdeutschland, erstmals versehen mit einer hauptamtlichen Geschäftsführung.

Seine erste Bewährungsprobe erlebt der „Innungsausschuss der Vereinigten Innungen zu Dortmund“ als junge Handwerksorganisation im Ersten Weltkrieg. Alles wird dem Militär und der Kriegswirtschaft untergeordnet, Betrieben des Handwerks fehlt das Personal, viele Werkstätten verwaisen, haben mit Problemen der Rohstoff- und Hilfsmittelbeschaffung zu kämpfen. Die Handwerksorganisationen versuchen mit aller Kraft, den Mitgliedsbetrieben zu helfen, etwa indem sie bei Auftraggebern um Verständnis werben für die schwierige Lage der Werkstätten. Als der Krieg 1918 endet und 1919 die Republik ausgerufen wird, stehen viele Handwerker erschüttert vor einem ungewissen Neubeginn.

Zusammenarbeit gefestigt

War der bisherige Innungsausschuss eher ein loser Zusammenschluss gewesen, so stellen Obermeister und Vertreter der Innungen im Nachkriegsjahr 1919 die Organisation auf festere Säulen und gründen das „Handwerksamt der vereinigten Innungen zu Dortmund“. Es ist eine der größten Zusammenschlüsse dieser Art in Westdeutschland, erstmals versehen mit einer hauptamtlichen Geschäftsführung. Das Handwerksamt führt auch die Geschäfte für zahlreiche Innungen, die eine solche Aufgabe nicht selbst bewältigen können. 20 von insgesamt 35 Innungen können sich damals noch nicht sofort für einen Anschluss entscheiden. Aber auch sie arbeiten kooperativ mit dem Handwerksamt zusammen. Denn die Zeiten im Ruhrgebiet sind mit der Ruhrbesetzung durch die Franzosen alles andere als einfach für das Handwerk.