Nach dem Ersten Weltkrieg passt sich der Innungsausschuss in Hagen der kritischen Lage an und benennt sich um, damit sich mehr Innungen aus dem Landkreis anschließen können.
Der Krieg ist beendet und am 9. November 1918 dankt der Kaiser ab. Überall in Deutschland sind Streik, Demonstration und Revolution an der Tagesordnung. In dieser kritischen Lage hält der lnnungsausschuss in Hagen gute Verbindung mit der Stadtverwaltung, insbesondere mit Oberbürgermeister Cuno, denn das Sagen in der Stadt haben jetzt der Arbeiter- und Soldatenrat und der Demobilmachungsausschuss. Die Anpassung der Handwerkerorganisation an die veränderten Verhältnisse führt zur Umbenennung des lnnungsausschusses in „Handwerks- und Gewerbeamt Hagen“, um auch Innungen im Landkreis und anderen Vereinigungen den Anschluss zu ermöglichen.
Inflation und Ruhrbesetzung
Ohne Zweifel befinden sich der frühere lnnungsausschuss und sein Rechtsnachfolger in einer erheblichen Finanznot, denn noch 1919 beträgt der Jahresbeitrag für Meister 10 Reichsmark und 2 Reichsmark für die beschäftigte Arbeitskraft. Das sind auch damals schon sehr begrenzte Mittel. Zudem nimmt die Inflation immer schärfere Formen an. Ganze Berufszweige des Handwerks drohen einzugehen. In dieser Zeit kümmert sich die neue „Handwerks- und Gewerbeamt Hagen“ vor allem um gutes Einvernehmen mit Behörden und Fachverbänden, sorgt für eine finanzielle Unterstützung.